Futterliste Goldhamster

Gleich zum Anfang kann man sagen, dass es in Zooläden oft kein geeignetes Hauptfutter gibt. Oft enthalten die Mischungen unnötige Pellets oder zusammengepresste Futterreste, die Hamster gar nicht brauchen. Artgerechtes Futter kann man nur online kaufen. Gute Fertigmischungen gibt es in folgenden Online-Shops:

www.mixerama.de

www.futterparadies.de
www.futterkraemerei.com

 

Getreide ist die Hauptnahrungsquelle für Mittelhamster. Gefüttert werden dürfen:

Weizen

Hafer

Gerste

Buchweizen

Dinkel

Quinoa

Grünkern

Kamut

Roggen

Amaranth

Paddyreis

Mais

Sorghum

 

Tierisches Eiweiß ist wichtig für alle Hamsterarten. Als Allesfresser brauchen Hamster nicht jeden Tag das gesamte Spektrum ihrer Nahrung, wichtig ist aber, dass es sich über eine Woche hinweg etwa ausgleicht. Um den Bedarf an tierischer Nahrung für einen Hamster über die Woche zu decken reichen z.B. ca. 6-7 lebende Mehlwürmer oder 4-5 lebende Grillen oder Heuschrecken. Mehlwürmer sind jedoch sehr fetthaltig und sollten nicht als alleinige Eiweißlieferanten verwendet werden.

Füttert man Futter mit getrocknetem tierischen Eiweiß, kann man dies z.B. mal vom Rest des Futters trennen und entweder auswiegen oder nach Augenmaß versuchen zu beurteilen, ob man etwa die benötigte Menge erreicht. Ansonsten muss zugefüttert werden, entweder mit Lebendfutter oder mit getrocknetem tierischen Eiweißlieferanten, die man oft in der Terraristikabteilung bekommt. Gefüttert werden dürfen:

Gammarus

Bombyx Mori (getrocknet, werden auch als Seidenraupenpuppen bezeichnet)

Wachsmottenlarven (sehr fetthaltig)

Schaben

Grillen (lebend und getrocknet, jede Altersstufe)

Heimchen (lebend und getrocknet, jede Altersstufe)

Heuschrecken (lebend und getrocknet, jede Altersstufe)

Mehlwürmer (lebend und getrocknet, auch Puppen, sehr fetthaltig)

Zoophobas (lebend und getrocknet, auch Puppen, sehr fetthaltig)

Trockenfleisch 

 

Frisches Gemüse gibt uns die Möglichkeit, unsere Hamster mit Vitaminen zu versorgen. Immer gilt: möglichst abwechslungsreich, möglichst frisch und immer wieder anbieten, auch wenn der Hamster es (noch) nicht mag. Gemüse sollte täglich auf dem Speiseplan stehen, neue Sorten sollte man langsam einführen, grade bei Kohlsorten in kleinen Mengen und überprüfen ob die Hamster es vertragen. Junge Hamster oder solche, die noch nicht dran gewöhnt sind, sollten langsam an Frischfutter herangeführt werden. Am besten füttert man zu Anfang keine stark wasserhaltigen Sorten, sondern greift auf Dinge wie Möhren zurück und arbeitet sich erst wenn solche Sachen vertragen werden vor, bis man irgendwann bei Gurken z.B. angelangt ist. Ist der Hamster an Frischfutter gewöhnt kann man kaum zu viel füttern, 3-4 Sorten dürfen es gerne täglich sein, in der Größe eines Daumennagels. Was der Hamster nicht frisst, wird liegengelassen oder ins Nest gebracht. Beginnt man mit kleinen Mengen, kann man abschätzen, wie viel der Hamster in einer Nacht frisst und die Futtermenge anpassen. Nicht gefressenes Gemüse wird einfach am nächsten Abend entfernt.

Auch getrocknet kann Gemüse eine Abwechslung bieten und wird auch gerne aus der Hand genommen, somit bietet es ein gesunde Art, den Hamster aus der Hand zu füttern, ohne auf meist ungesunde Leckerchen aus dem Laden ausweichen zu müssen. In freier Wildbahn wird bevorzugt Knollengemüse gefressen. Diese Gemüsesorten kann man füttern.

Blumenkohl

Brokkoli

Chicoree (äußere Blätter abtrennen)

Chinakohl

Grünkohl

Romanesco

Fenchel

Gurke

Karotte

Knollensellerie

Kohlrabi

Kürbis (kein Zierkürbis)

Paprika (alle Farben, ohne Strunk)

Pastinake

Petersilienwurzel (stark kalziumhaltig)

rote Beete (wenig, stark öxalsäurehaltig, färbt Urin und Kot rot)

Mais

Salat (Feldsalat, Eisbergsalat, Kopfsalat)

Spinat (wenig, stark öxalsäurehaltig)

Staudensellerie,

Tomate (nicht der Strunk und Kerne)

Topinambur

Zucchini

Kartoffeln (nur gekocht ohne Salz, nur zum päppeln)

 

Nicht gefüttert werden sollten beispielsweise:

Alle Zwiebelgewächse (Zwiebeln, Porree, Schnittlauch, Lauch (frisch)),

Aubergine (im Rohzustand stark solaninhaltig)

Rettich

Rhabarber

Radieschen

Hartkohlarten wie: Rotkohl, Weißkohl, Rosenkohl, Wirsing

Gemüse aus der Dose

 

Ein weiterer Punkt in Sachen Frischfutter ist das Keimfutter. Durch seinen hohen Vitamin- und Energiegehalt stellt es eine sehr gute Art dar, seinem Hamster Frischfutter zu bieten. Hier darf alles gefüttert werden, was auch als Samen oder Getreide gefüttert werden darf. Umso jünger die Sprosse/der Keimling, umso vitaminreicher. Die Herstellung des Keimfutters ist denkbar einfach, es muss nur ein paar Stunden einweichen und dann gedeiht es unter täglichem Gießen auf Küchenpapier in einem Untersetzer o. ä. Eine andere einfache Möglichkeit ist das Ziehen von Keimfuter in einem einfachen Küchensieb. Die Samen werden ein- bis zweimal täglich unter fließendem Wasser abgespült und die restliche Zeit im Sieb stehen gelassen. Komfortabler geht es in einem Keimglas. In Erde gepflanzt kommt es leider schnell zu Schimmel.

Für Goldhamster darf es schon mal etwas größeres sein, sehr gern genommen werden z.B. Buchweizen und Mungobohnen aber auch Sonnenblumenkernsprossen. Als Keimfutter oder Keimsaat verkaufte Körner sind meist von hoher Qualität und gut keimfähig, es kommt kaum zu Schimmelbildung

 

Obst ist ein nur sehr nebensächliches Nahrungsmittel für Hamster im Allgemeinen. Für Goldhamster kann man ca. 1-2 Mal die Woche ein kleines Stück Obst geben (Daumennagelgröße) oder maximal ein Stück Trockenobst (hier ist der Fruchtzucker noch konzentrierter). Gefüttert werden dürfen jeweils getrocknet und frisch:

Weintrauben (ohne Kerne)

Bananen (nur getrocknet)

Apfel (ohne Kerne)

Heidelbeeren

Brombeeren

Erdbeeren

Gojibeeren

Melone

 

Gar nicht gefüttert werden sollte:

Zitrone

Steinfrüchte

Avocado (manche Sorten führen zu Durchfall, andere sind giftig wenn noch nicht ganz reif, im Handel werden sie unreif verkauft und reifen nach)

 

Als gesunde Leckerchen bieten sich viele Möglichkeiten, ohne auf (meist teure) Produkte mit oft unklarer Zusammensetzung ausweichen zu müssen.

Ackerbohnenflocken

Erbsenflocken

Maisflocken

Reisflocken

Sojaflocken

Trockenobst (siehe oben)

Hülsenfrüchte (siehe unten)

 

Als Fettlieferanten spielen Nüsse und Kerne eine bedeutende Rolle, nebenbei liefern sie auch einige wichtige Vitamine. In den meisten Futtersorten ist der Fettgehalt schon ausreichend hoch, so dass eine zusätzliche Fütterung nicht unbedingt empfehlenswert wäre. Ein Sonnenblumenkern am Tag oder eine Haselnuss alle drei Tage reicht aus um den Fettbedarf zu decken. Gefüttert werden dürfen:

Walnüsse

Haselnüsse

Sonnenblumenkerne

Kürbiskerne

Pinienkerne

Erdnüsse

 

Nicht gefüttert werden dürfen:

Mandeln

 

Für den Goldhamster stellen Hülsenfrüchte in freier Wildbahn eine wichtige Nahrungsquelle dar und sollten daher auch in einem hochwertigen Hamsterfutter enthalten sein. Gefüttert werden dürfen:

rote Linsen

Tellerlinsen

Erbsen

weiße Bohnen

Kichererbsen

Mungobohnen

 

Nicht gefüttert werden dürfen:

Rote Bohnen (Kidneybohnen)

Gartenbohne/Grüne Bohne

 

Kräuter sollten als gesunde Ergänzung zum Frischfutter gereicht werden und auch im Trockenfutter können sie enthalten sein. Generell werden aber frische Kräuter lieber gefressen und so liegt es an uns, diese zu sammeln. Es versteht sich, dass sie nicht von Hundewiesen stammen sollten oder direkt an einer Hauptverkehrsstraße wachsen sollten, auch von stark gespritzten Blumen sollte man Abstand nehmen.

Achtung:

Jedes Kraut wirkt auch als Heilpflanze. Beachtet dies, wenn ihr einen kranken oder zu bestimmten Krankheiten neigenden Hamster habt. Die Kräutergabe könnte sich negativ auswirken, also informiert euch über die Wirkweise der Kräuter bevor ihr sie an eure Tiere verfüttert. Bei der Medikamentengabe (auch homöopathisch) solltet ihr mit eurem Tierarzt abklären, ob irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen nötig sind. Kräuter können bei Krankheiten unterstützen, aber im gleichen Maße schaden.

Bitte verfüttert auch nur Kräuter, die ihr sicher bestimmt habt. Einige Pflanzen ähneln anderen, evtl. giftigen Pflanzen. Manche Kräuter sind für Menschen unbedenklich, für Tiere jedoch giftig. Greift im Zweifelsfall lieber auf bekannte Arten, wie Löwenzahn oder Gänseblümchen zurück oder zieht sie in einem Minigewächshaus selbst. Gefüttert werden dürfen (wenn nicht anders vermerkt getrocknet und frisch):

Brombeerblätter (frisch nur die ganz jungen Blätter, daran sind noch keine Stacheln)

Schafgarbe

Basilikum

Brennessel (nur getrocknet)

Dill

Echinacea

Gänseblümchen und -kraut

Gingkoblätter

Heidelbeerblätter

Heublumen

Hibiskusblüten

Himbeerblätter (frisch nur die ganz jungen Blätter, daran sind noch keine Stacheln)

Huflattich (wenig, kann in großen Mengen evtl. die Leber schädigen) klick Kamillenblüten und

-kraut

Kornblumenblüten und -kraut

Lavendelblüten und -kraut

Löwenzahnblüte, -wurzel und -kraut (kann Urin rot färben)

Luzerne

Majoran

Malvenblüten

Petersilie (nicht an trächtige Weibchen, da wehenfördernd)

Pfefferminze

Ringelblumenblüten und -kraut

Rosenblüten

Salbei

Sauerampfer (wenig, stark öxalsäurehaltig)

Schlüsselblumenblüten und -kraut

Sonnenblumenblüten

Spitzwegerichblüte und -kraut

Thymian

Vogelmiere

Weidenblätter

Wollblumenblüten (Königskerze)

Hirtenäschelkraut (nicht an trächtige Weibchen, da wehenfördernd)

Golliwoog (stark kalziumhaltig)

 

Besonders wenn die Äste grade austreiben und die ersten jungen Blätter auftauchen sind sie bei Hamstern beliebt, mancher Hamster nagt aber auch wirklich den ganzen Ast ab. Sie bieten also eine willkommene Abwechslung zum täglichen Frischfutter. Besonders geeignet sind Obst- und sonstige Laubbäume, auch Steinobst stellt kein Problem dar, die vermutete Bildung von Blausäure lies sich nicht bestätigen. Gefüttert werden dürfen:

Ahorn

Apfel

Birne

Birke (stark harntreibend)

Hasel

Kirsche

Linde (stark harntreibend)

Mirabellen

Pappel

Pflaume

Pfirsich

Walnuss

 

Nicht gefüttert werden darf:

Alle Nadelbäume (z.B. Tanne, Lärche, Fichte) wegen des Harzes und der ätherischen Öle

Weide (medizinische Wirksamkeit sehr hoch v. a. durch das enthaltenen Salicin)

Eibe

Eiche (giftig durch Gerbsäure)

Zypresse (ätherische Öle)

Eschen

Holunder (giftig für Tiere durch Sambunigrin)

Buchsbaum

Rosskastanie

Robinie

 

WICHTIG! Da gesundes Futter ein Naturprodukt ist, kann man leider nie ausschließen, dass man sich da ein paar extra Besucher mit einschleppt. Deswegen raten wir allen Hamsterbesitzern, dass Futter vor Gebrauch einzufrieren. Mehr Infos dazu gibt es hier

 

Quelle: http://nagerschutz.de/downloads/futterlistehamster.pdf