Campbells und Gruppenhaltung

Wenn ich morgens in die Online-Anzeigen gucke, tauchen täglich mehr Anzeigen von sogenannten Campbell-Hobbyzüchtern (sprich Vermehrern) auf. Anscheinend ist es gerade in Mode gekommen, Campbells zu vermehren und diese entweder zu Spottpreisen von 10€ bis hin zu Luxuspreisen von 25€ zu verkaufen. Anscheinend werden sie ihre Tiere aber so schnell los, dass es sich lohnt immer weiter zu vermehren. Das große Problem hierbei ist aber, dass sie ihre Tiere als gruppentauglich anpreisen und ...Voila, schon sind gleich 2-3 Tiere auf einmal weg. Nur kommen diese Campbells gar nicht aus sozialen Linien und immer häufiger bekommen wir Anfragen, ob wir nicht das Zweittier aufnehmen können, da sich überraschenderweise die zwei Geschwister gar nicht vertragen. Für uns ist das aber gar nicht überraschend! Auch hatten wir schon Fälle, wo Jungtiere von privat abgegeben wurden, da das Weibchen trächtig gekauft wurde. Dabei hatte doch der tolle „Hobbyzüchter“ versichert, dass nichts passieren kann, wenn das Weibchen bis zu 8 Wochen noch mit beim Vater wohnt! Jeder, der sich ein wenig über die Hamsterhaltung eingelesen hat, weiß, dass die Jungtiere mit 28 Tagen nach Geschlechtern getrennt werden müssen. Nur anscheinend die „Hobby-Züchter“ nicht. Auch gibt es kaum Beratung in Sachen Nadelholz oder Futter. Die „Hobby-Züchter“ selbst halten ja in Gehegen, die voll mit Nadelholz sind und das Campbells stark gefährdet sind, Diabetes zu bekommen, scheint da auch noch nicht bekannt zu sein.

Wenn es denn unbedingt eine Campbell-Gruppe sein soll, dann bitte von einem seriösen Züchter. Woran erkennt man diese? Dieser wird absolut alles in Sachen Haltung und Futter erfragen, viele Fotos sehen wollen und steht auch lange nach der Übergabe für Fragen zur Verfügung. Davon gibt es aber gerade mal drei in ganz Deutschland. Und selbst dann ist ein lebenslanger Frieden zwischen den Tieren nicht gesichert. 

 

Deswegen Augen auf beim Hamsterkauf oder noch viel besser: Gleich bei Pflegestellen adoptieren! ;-)