Diabetes bei Zwerghamstern

Innerhalb von wenigen Wochen haben wir bei uns den zweiten Hamster mit starker Diabetes. Beide (Clyde, links und Obelix, rechts) sind Campbell-Hybriden und beide in der Farbe Argente (BEA). Beide stammen aus einer Gruppenhaltung und wurden bei einem der Vermehrer in und um Hamburg gekauft. Und hier sieht man, wie wichtig artgerechte Ernährung ist! Denn beide bekamen Billigfutter aus dem Supermarkt und Clyde sogar Toastbrot. Obwohl sie noch jung sind (ca. 6 Monate) wurden sie dadurch schnell übergewichtig und krank. Clyde wiegt nun trotz Diät 72 Gramm und Obelix kam mit sage und schreibe 80 Gramm in die Pflegestelle.

 

Wie kann man Diabetes aber nun erkennen? Oft sind die Hamster übergewichtig und trinken extrem viel (mehr als 3 ml) am Tag. Außerdem wirken sie hyperaktiv oder sind einfach viel wach, weil sie Durst haben und trinken müssen. Auch Aggressivität ist ein Zeichen von Diabetes und bei Clyde muss ich wirklich aufpassen, wo ich meine Hand beim Füttern hinhalte. Weiterhin könnte extremer Krallenwuchs auf die Krankheit hinweisen. Sollte man also solche Symptome bei seinem Hamster sehen, kann man sich einen Combur 10-Test in der Apotheke holen und den Hamster testen. Dafür setzt man ihn in eine leere Transportbox (am besten weckt man den Hamster kurz vor seiner normalen Aufstehzeit) und wartet 15-20 Minuten. Wenn man dann eine Pipi-Pfütze hat, einfach den Streifen 60 Sekunden reinlegen. Länger als 20 Minuten sollte der Hamster nicht in der Box sitzen, da er dann zu sehr gestresst ist und das kann die Werte verfälschen. Dann versucht man es an einem anderen Tag halt nochmal.

 

Es gibt wie beim Menschen zwei Diabetesarten: Diabetes Typ 1 und Typ 2. Typ 1 ist ein angeborener Insulinmangel und tritt häufiger bei jüngeren Tieren auf. Durch die hohen Trinkmengen sterben sie meist vor dem 1. Lebensjahr an Nierenversagen. Typ 2 tritt meist bei ausgewachsenen und übergewichtigen Tieren auf und entsteht durch falsche Ernährung.

Besonders anfällig sind Hybriden* in der Farbe Mandarin, aber alle Hybriden haben durch den Campbell-Anteil ein großes Risiko Diabetes zu bekommen, wenn man falsch füttert.

 

Eine wirkliche Behandlung gibt es bei Diabetes aber leider nicht. Logischerweise versucht man, dass ein zu dicker Hamster abnimmt. Ein guter Ratgeber zum Thema Diabetes ist Das Kipi Konzept

 

Fazit: Achtet bei ALLEN Zwerghamstern (denn man weiß nie, ob nicht doch viel Campbell-Anteil im angeblichen Dsungaren ist) auf zuckerfreie Ernährung ohne Weizen, Hafer, Mais, Erbsenflocken, Honig usw. Auf unserer Futterliste für Zwerghamster kann man genau nachlesen, was ein Zwerg futtern darf. Wenn man sich daran hält, ist das Risiko, dass der Hamster Diabetes bekommt, wesentlich geringer.

 

 

*Hybrid = Mix aus Campbell und Dsungare (da es kaum noch artreine Tiere gibt, sind wohl 90% der Zwerghamster Hybriden, auch wenn sie anders verkauft wurden)