Weidenbrücken und Weidentunnel

In vielen Gehegen sieht man gebogene Weidenbrücken. Diese sind praktisch, wenn man eine Brücke zwischen zwei Ebenen braucht oder eine kleine Rampe, damit der Hamster auf das Haus hochgehen kann. Leider haben aber diese Weidenbrücken auch einen großen Nachteil: Sie haben viele kleine Ritzen, wo ein Hamsterfüßchen hängen bleiben könnte. Das kann so schwere Verletzungen hervorrufen, dass dem Hamster das Bein amputiert werden muss oder der Hamster sogar stirbt, wenn er nicht rechtzeitig in der misslichen Lage gefunden wird. 

Deswegen bestehen Pflegestellen darauf, dass die Weidenbrücken verklebt werden. Da gibt es verschiedene Optionen. Die einfachste Option ist die mit Chinchillasand und lösungsmittelfreiem Holzleim (Ponal ist der geläufigste Holzleim), da das sowieso jeder Hamsterbesitzer zu Hause hat. Natürlich muss man die Brücke zuerst in die Form biegen, die man später auch haben möchte. Dann streicht man entweder erst den Kleber auf die Ritzen und streut dann den Chinchillasand drüber. Man muss es dann aber gut verstreichen, damit alle Ritzen verschlossen sind. 


Man kann aber auch einfach Kleber und Chinchillasand in eine Tüte füllen, beides durch kneten gut vermischen und dann die Ecke des Beutels aufschneiden. So kann man die Masse besser auf die Brücke auftragen und die Finger bleiben etwas sauberer. 

Oft werde ich dann von zukünftigen Hamsterbesitzern gefragt, ob sie denn übertrieben hätten!? Nein, in dem Fall ist es besser zu viel abzukleben als zu wenig. 

Weitere Optionen sind die Ritzen mit Moos (kein Moos in der Natur sammeln, sondern Moos für die Heimtierhaltung holen) und lösungsmittelfreiem Holzleim abzukleben oder Aquariensilikon zu nutzen. Aquariensilikon hat den Vorteil, dass die Brücke noch ein wenig beweglich bleibt und man sie noch mal in eine andere Form biegen kann. 


Oft werden auch solche Weidentunnel angeboten. Die sind bei uns allerdings nicht geeignet, da man keine Chance hat, die Ritzen zu verschließen und uns ist die Gefahr zu groß, dass da ein Hamsterfüßchen stecken bleibt. 

Außerdem raten wir strengstens davon ab, die Brücke hochkant aufzustellen. Oft wird dies getan, um zum Beispiel ein Sandbad abzutrennen. Erstens würde ein abgetrenntes Sandbad nur dann Sinn machen, wenn das Gehege sehr groß ist und das Mindestmaß trotzdem durchgängig mit hohem Streu eingestreut werden kann. Mehr Infos dazu gibt es hier. Wenn man also etwas abtrennen will, kann man einfach ein großes Kantholz oder eine Leiste aus dem Baumarkt nutzen. Zweitens wird die Weidenbrücke durch das Aufstellen noch gefährlicher und man müsste penibelst genau jede noch so kleine Ritze abkleben und sichern. Oft scheitert es aber daran und man muss am Ende doch eine andere Lösung finden.