Ständig wird gejammert, dass Pflegestellen ja gar keine Jungtiere haben. Nun
haben wir 3 weibliche Jungtiere, die wirklich bezaubernd sind und in kurzer Zeit futterzahm und dem Menschen gegenüber sehr neugierig geworden sind und trotzdem konnte ich keine Einzige
vermitteln. An Anfragen mangelt es nicht, aber am Willen ihnen eine artgerechte Haltung zu ermöglichen. Unsere Abgabebedingungen sind nun wirklich nicht überzogen,
wir fordern nur das Mindeste. Gerade für weibliche Goldhamster ist 0,6qm schon knapp und ein Auslauf ist schnell gebaut. Artgerechtes Futter kostet nicht die Welt und reicht für einen Hamster eh
ewig. Wo ist denn nun das Problem? Warum schickt man mir Käfige mit den Maßen von 50cm x 30cm, obwohl ganz genau in den Abgabebedingungen steht, was ein Goldhamster braucht? Warum ist man nicht
in der Lage, ein Foto von einem eingerichteten Gehege zu schicken und schickt mir stattdessen ein dunkles Foto von einem leeren Holzkonstrukt, wo man mit krackliger Schift 120cm x 80cm
dranschreibt, obwohl man auf dem ersten Blick sieht, dass dieses Gehege niemals diese Größe hat? Warum diskutiert man stundenlang über das Futter und gibt dann eine schlechte Bewertung auf Ebay
Kleinanzeigen, weil man das Tier nicht am Samstagabend passend zum Geburtstag abliefern kann, weil man arbeiten muss? Warum werde ich ständig gefragt, ob man mal vorbei kommen kann um die Hamster
kennen zu lernen, wenn man doch weiß, dass Hamster nachtaktiv sind und sie nicht geweckt werden sollten? Und Sorry, so toll finde ich es nicht, um 22.00 Uhr fremde Leute in meiner Wohnung zu
empfangen. Ich bin ja auch kein Zoo!
Manchmal frage ich mich wirklich, was die Leute denken. Andere Pflegestellen wurden gebeten, eine Goldhamster-Dame über 3 Monate über die Sommerferien zu reservieren, damit man erstmal in Ruhe in
Urlaub fahren kann. Ist es nicht möglich, den Nachbarn zu fragen, ob er einmal am Tag Wasser wechseln und ein wenig Futter geben kann?
Eine weitere Person, die in der Nähe von Frankfurt lebt, war an meinem Pflegehamster Joe interessiert. Ich habe ihr über einen Kollegen eine kostenlose Mitfahrgelegenheit nach Frankfurt (Hbf)
angeboten, aber das war ihr nicht gut genug. Sie wollte das Tier bis zur Haustür gebracht haben.
Natürlich gibt es nicht nur schlechte Anfragen und wir konnten für viele Hamster auch schon ein schönes Zuhause finden. Trotzdem möchte ich drum bitten, dass man daran denkt, dass wir
Pflegestellen erstens viele Kosten mit den Tieren haben, zweitens nur das Mindeste als Abgabebedingungen verlangen und drittens auch ein privates Leben und nicht jederzeit für ein Tier von A nach
B springen können.
