Ausbacken und Einfrieren

Immer wieder wird in Gruppen über artgerechte Hamsterhaltung über Ungezieferbefall gesprochen. Manchmal wird es aber so übertrieben, dass schon Leute die Lust auf Hamster ganz verloren haben. Aber was hat es nun mit dem Ungezieferbefall wirklich auf sich?

Logischerweise kann auch ein Hamster, wie jedes andere Tier, Milben oder sogar Flöhe und Läuse bekommen. Da Hamster aber nicht draußen rumlaufen, kommen diese Ungeziefer dann also von Produkten von draußen zum Hamster, zum Beispiel durch das Futter, Heu oder andere Tiere. Da andere Haustiere wie Katzen und Hunde sowieso nicht zu nah an den Hamster rankommen sollten, ist das eher selten ein Thema. Aber Flöhe können weit springen, daher sollte man auch an den Hamster denken, wenn man auf seinem Hund Flöhe entdeckt hat. Doch meistens kommen Milben durch das Futter oder Heu zum Hamster. Pflegestellen geben Hamster ja nur ab, wenn artgerechtes Futter von Onlineshops (zum Beispiel Mixerama, Futterparadies oder Futterkrämerei) bestellt wird. Dieses Futter besteht aber zu 100% aus Naturprodukten und in der Natur kommt eben auch Ungeziefer vor und deswegen wird immer empfohlen, dass Futter (auch Erlebnisfutter oder Blüten und Kräuter) 72 Stunden vor Gebrauch einzufrieren. Man legt einfach die Tüte in den Froster und nimmt sie nach 72 Stunden wieder raus. Es darf natürlich keine Feuchtigkeit in das Futter gelangen. Heu sollte man am besten auch einfrieren, wenn der Froster groß genug ist. Zur Not kann man ja mehrere Portionen einfrieren. Wer allerdings zu große Angst hat, lässt beim Einstreuen eben das Heu weg und drückt das Einstreu einfach nur gut fest. Das Einfrieren hilft auch super gegen Lebensmittelmotten, die zwar für den Hamster ungefährlich sind, aber für uns Menschen sehr lästig.

Sollte man Holzzubehör gebraucht erwerben, kann man dieses ausbacken. Einfach für eine Stunde bei 100 Grad in den Backofen. Achtung! Werft immer mal ein Blick in den Ofen, denn Holz bekommt schnell eine Röstfarbe. ;-) Auch Korkröhren würde ich immer ausbacken, egal ob neu oder gebraucht, sicher ist sicher. Und die dürfen auch etwas länger in die Röhre.

 

Es gibt natürlich keine 100%-ige Garantie, keine Milben zu bekommen. Aber wenn man den Hamster von einer seriösen Quelle holt (in den Pflegestellen werden die Hamster sowieso gespottet und beobachtet) und die anderen Vorkehrungen trifft, dann ist man auf der sicheren Seite. Und sollte doch mal was im Gehege oder Hamsterfell krabbeln, keine Panik. Am besten klebt man einige der Parasiten auf einen Tesastreifen und bringt diesen und den Hamster zu einem hamsterkundigen Tierarzt. Dieser bestimmt dann die Milbenart und bespricht das weitere Vorgehen. Es gibt nämlich auch Ungeziefer, das eigentlich total harmlos für das Tier ist, aber nicht schön anzusehen: Staubläuse (gerne bei feuchten Stellen zu finden). Aber die endgültige Bestimmung der Art sollte eben ein Tierarzt machen, denn sonst kann das Ungezieferproblem schnell größer und damit teuer werden.